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Das Schlossgespenst

Eine Geschichte von Sandra Grimm und Steffi Kammermeier, illustriert von Anna Karina Birkenstock, erschienen bei arsEdition.

In einem Schloss lebte seit vielen Hundert Jahren ein kleines Gespenst. Das spukte brav jede Nacht durch das alte Gemäuer, doch alleine machte es nicht viel Spaß. So beschloss es eines Abends, in die Stadt zu fliegen und Menschen zu erschrecken. Aber die Menschen waren längst schlafen gegangen, die Straßen waren leer, niemand war da, den es erschrecken konnte – bis es ein offenes Fenster entdeckte, hinter dem noch Licht brannte. Neugierig lugte es hinein. Drinnen im Bett saß ein kleiner Junge, Philipp, der einfach nicht einschlafen konnte und deshalb seinem Teddy Gutenachtgeschichten erzählte.

Das Gespenst hörte zu. Das klang ja spannend. Es rutschte, um nichts zu versäumen, immer näher, bis es schließlich auf der Bettkante saß. Da bemerkte Philipp das Gespenst und hielt verblüfft inne. Schon immer hatte er sich gewünscht, einmal einem Gespenst zu begegnen, und deshalb hatte er keine Angst vor ihm.

„Du kannst gerne zuhören“, sagte er, „ich bin gerade an der Stelle, wo der Ritter Teddy den Drachen besiegt.“ Das Gespenst nickte begeistert, denn es liebte Rittergeschichten.

Als Philipp geendet hatte, sagte er: „Nun musst du mir eine Geschichte erzählen.“ Und das Gespenst begann: „Einmal kam in mein Schloss ein dicker Ritter …“ Und es erzählte und erzählte und erzählte, bis Philipp die Augen zufielen.

Das Gespenst wartete noch eine Weile, dann deckte es Philipp und den Teddy zu und flog zurück auf sein Schloss. Morgen, so beschloss es, würde es Philipp wieder besuchen und ihm neue Geschichten erzählen. Das machte viel mehr Spaß, als alleine herumzugeistern.

Und jetzt schließ auch du die Augen, ich deck dich zu, und morgen gibt es wieder eine neue Geschichte. Gute Nacht!

Ende der Geschichte! Schlaf schön!

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