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Der kleine Fuchs liest vor: Die Dinos sind los! - Der Vulkan

Eine Geschichte von Jasmin Schaudinn mit Illustrationen von Nima Kellner, erschienen bei ellermann im Dressler Verlag.

„Und? Was habt ihr heute vor?“, fragte Papa Langhals lächelnd die drei kleinen Brontosaurier. Die Sonne war gerade aufgegangen, und wie so oft war Fjonn, der kleine Brontosaurus aus der Höhle nebenan, zum Spielen vorbeigekommen. Fjonn war der beste Freund von den Brüdern Tuli und Bent.

„Wir wollen heute zum Vulkan gehen, Papa!“, sagte Tuli.

„Zum Vulkan? Na gut, doch ihr müsst mir versprechen, vorsichtig zu sein.“

„Wieso? Der Vulkan ist doch schon ewig nicht mehr ausgebrochen.“

„Das stimmt, doch man weiß nie! Ihr wisst ja: Stinkt es nach faulem Ei …“

„… ist der Spaß vorbei! – Ja, ja, Papa, das weiß doch jedes Baby“, stöhnte Bent. Schwatzend zogen die drei kleinen Brontosaurier los.

Nach einiger Zeit kamen sie zu einem See. Fröhlich stampften sie hinein und bespritzten sich gegenseitig mit Wasser.

„Ey, hört sofort auf damit!“, rief plötzlich eine Stimme. Die drei sahen überrascht zum Ufer.

„Oh nein, nicht der Typ schon wieder“, stöhnte Bent. Am Rand des Sees stand Luzifer, ein junger Velociraptor, mit verschränkten Armen und sah sie böse an.

„Luzifer, was machst du denn hier?“, fragte Fjonn wenig begeistert. Sie kannten den kleinen Fleischfresser schon.

Und er ging ihnen gehörig auf die Nerven!

„Ich will zum Vulkan“, antwortete Luzifer.

„Auch das noch“, seufzte Fjonn leise.

Es kam, wie es kommen musste: Der kleine, freche Velociraptor lief ihnen hinterher.

„Könnt ihr nicht ein bisschen schneller gehen? Mann, seid ihr lahm!“, meckerte er.

„Lauf doch ruhig schon vor“, antwortete Bent. Als Tuli sich eine Portion Blätter abriss und sie genüsslich zermalmte, rief Luzifer: „Igitt! Kotzwürg! Blätter! Wie man die essen kann! Ekelhaft! Bäh!“

Bent rollte die Augen.

„Schaut mal, heute sind aber viele Flugsaurier unterwegs. Wo die wohl alle hinwollen?“, bemerkte Fjonn.

„Und alle fliegen in dieselbe Richtung“, antwortete Tuli und sah zum Himmel.

„Die haben wahrscheinlich alle Angst vor mir! Ich bin eben sehr gefährlich“, prahlte Luzifer.

„Ja, mir zittern auch schon die Knie“, grinste Bent.

Sie waren nur noch wenige Hundert Meter vom Vulkan entfernt, als Fjonn plötzlich stehen blieb.

„Sag mal … Riecht ihr das auch?“ Tuli und Bent hoben ihre Schnauzen.

„Das riecht … irgendwie komisch. Nach …“

„Faulen Eiern!“ Die drei Brontosaurier sahen sich an.

„Stinkt es nach faulem Ei, ist der Spaß vorbei!“, murmelte Tuli.

„Wir müssen hier weg. Der Vulkan bricht aus!“, rief Bent.

„Was? Ihr wollt umkehren? Wegen so einem dummen Spruch? Das ist doch nicht euer Ernst.“

Luzifer warf lachend den Kopf in den Nacken.

„Luzifer, komm lieber mit uns! Der Geruch nach faulen Eiern bedeutet, dass der Vulkan ausbrechen könnte! Und denk an die Flugsaurier, sie sind sicher ebenfalls geflohen, weil sie Gefahr wittern!“, warnte Fjonn.

„Also, wenn ihr solche Waschlappen seid, dann kehrt ruhig um. Ich lasse mich von ein bisschen Gestank und ein paar hektischen Piepmätzen nicht aus der Ruhe bringen.“

In dem Moment war ein lautes Grummeln zu hören. So schnell sie konnten, stürmten die drei Freunde den Berg hinunter. Sie waren noch nicht weit gekommen, als ein Knall sie zusammenzucken ließ. Über dem Vulkan hing eine schwarze Rauchwolke, zerrissen von orangefarbenen Fontänen.

„Der Vulkan spuckt Lava!“, rief Bent und rannte schneller.

„Wartet!“ Plötzlich stellte Tuli sich seinen Freunden in den Weg. „Was ist mit Luzifer?“ Die drei Freunde sahen sich an. „Der kommt schon klar“, meinte Bent und wollte weiterlaufen.

„Und wenn nicht? Wir müssen nachsehen, ob er Hilfe braucht!“, entschied Tuli, und seine Freunde verdrehten die Augen, folgten ihm aber zurück in Richtung Vulkan.

Der Gestank war beißend, und der Rauch nahm ihnen die Sicht. Einzelne Funken der Lava hatten bereits Büsche in Brand gesetzt.

„Luzifer!“, schrie Fjonn. „Wo bist du?“

„Hier! Hilfe, helft mir! Ich bin hier!“

Und in dem Moment sahen sie ihn. Die kleine Nervensäge stand auf einem Felsbrocken inmitten eines Lavasees.

Die Lava stieg höher und höher, und Luzifer winkte ihnen verzweifelt zu. Zum Glück war es für Tuli ein Leichtes, seinen langen Hals auszustrecken, Luzifer am Schlafittchen zu packen und über die brodelnde Lava hinweg auf Bents Rücken zu heben, wo er sich zitternd festkrallte.

„Jetzt nichts wie weg hier!“, rief Fjonn und wich einem Funkenregen aus. Sie stürmten los. Nur weg von dem Vulkan, der wie ein wütendes Tier fauchte und zischte.

Luzifer klammerte sich stumm auf Bents Rücken fest.

„Bent! Tuli! Fjonn!“ Plötzlich tauchte Papa Langhals vor ihnen aus dem Rauch auf. „Bin ich froh, euch zu sehen!“

Gemeinsam bewältigten sie das letzte Stück Weg. Endlich lichtete sich der Rauch, und das Grollen war nur noch in der Ferne zu hören. Luzifer kletterte von Bents Rücken.

„Ich muss jetzt hier lang“, murmelte er.

„Alles klar. Mach’s gut, tschüss, Luzifer“, antwortete Tuli.

„Ich …“ Der kleine Fleischfresser senkte den Kopf. „Vielen Dank für eure Hilfe. Ohne euch …“

Fjonn stupste ihn sanft mit der Schnauze an. „Schon in Ordnung, du kleine Nervensäge.“

Ende der Geschichte! Hab einen spannenden Tag!

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