Eine Geschichte von Susan Niessen mit Illustrationen von Joëlle Tourlonias, erschienen bei arsEdition.
Einmal, mitten in der Nacht,
ist Anna plötzlich aufgewacht.
Alleine ist es gar nicht nett -
Anna klettert aus dem Bett
und schleicht sich dann, so leis sie kann,
in das Zimmer nebenan.
Anna macht den Zehentest -
die Eltern schlafen tief und fest.
Drum kriecht sie schnell unter die Decke
und kuschelt sich in eine Ecke.
Doch halt, wo ist ihr Schmusebär?
Zum Schlafen muss der Bär noch her!
Husch, läuft sie auf leisen Sohlen,
um das Bärchen noch zu holen.
Doch kaum ist Ruhe eingekehrt,
als Anna jemand maunzen hört.
Am Bett kratzt sachte mit der Tatze
Minou, die kleine Tigerkatze.
„Miau, ich bin doch noch so klein.
Darf ich zu euch ins Bett mit rein?“
„Na gut, dann komm mal, meine Süße,
und leg dich hier an meine Füße!“
Anna macht die Augen zu,
da muht ganz leis von fern die Kuh.
Ach je, die Arme! Ganz vergessen
hat sie da auf dem Stuhl gesessen.
Anna kuschelt sich ins Kissen
und will grad die Augen schließen,
da fällt ihr – ach, du Schreck! – was ein:
Der Hase ist jetzt ganz allein!
Schnell holt sie den Hasenmatz:
Für den ist sicher auch noch Platz.
Anna schläft schon beinah ein,
da meldet sich das kleine Schwein.
„Hallihallo, ich komme auch
und kuschel mich an deinen Bauch!“
Anna muss jetzt etwas rücken,
weil vorn und hinten Tiere drücken.
Der Bär klemmt unter ihrem Arm,
die Katze hält die Füße warm.
Das Häschen weiß nicht mehr, wohin,
das Schwein tritt gegen Papas Kinn.
Der Papa dreht im Schlaf sich um,
und plötzlich macht es leise: „Bumm!“
Die Kuh ist aus dem Bett gefallen
und beschwert sich laut bei allen.
Davon wird auch das Häschen wach:
„Was ist denn das jetzt für ein Krach?“
Anna schimpft: „Nun aber Schluss!
Ihr kriegt noch jeder einen Kuss,
dann macht ihr schnell die Augen zu
und schlaft – ja, lieber Bär, auch du!“
Und zwischen Kuh und Katz und Schaf
fällt Anna gleich in tiefen Schlaf.
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