Eine Geschichte von Nanna Neßhöver mit Illustrationen von Eleanor Sommer, erschienen im Carlsen Verlag.
Ella ist traurig. Ihr Kuscheltier ist verschwunden. Sie hat überall gesucht: unter dem Bett, im Schrank, in der Spielzeugkiste.
Aber es ist weg!
Ohne ihr Kuscheltier ist alles anders. Ella fühlt sich schlapp und hat zu nichts Lust.
Obwohl sie ihre extra dicken Socken anhat, friert sie an den Füßen. Ellas Augen drücken und jucken und in ihrem Bauch breiten sich Schmerzen aus.
Als Sonnenstrahlen durch die Höhle blitzen, beschließt Ella nach draußen zu gehen. Vielleicht hilft das ein bisschen?
„Du siehst traurig aus“, sagt das kleine Wolfsmädchen.
„Wenn ich traurig bin, dann weine ich ganz laut.“ Die Wölfin macht ihr Maul weit auf.
Kannst du auch wie ein Wolf weinen?
Ella weint in den Wald hinein.
Das tut gut!
Mit jedem Ton und jeder Träne wird es ein kleines bisschen besser. Die kleine Wölfin bleibt bei Ella und streicht ihr mitfühlend übers Fell.
Ellas Traurigkeit ist ein ordentliches Stück geschrumpft.
Aber weg ist sie noch nicht.
„Ach, Ella, du armes Wieselchen!
Wenn ich traurig bin, dann mache ich es mir in meiner kuscheligen Höhle gemütlich, bis es mir wieder besser geht“, sagt der Siebenschläfer.
„Komm mit und erzähle mir, was dich so bedrückt. Ich höre dir zu.“
Schummrig und warm ist es in der Höhle. Wirklich gemütlich!
Ella beginnt gerade zu erzählen, dass sie ihr Kuscheltier so vermisst, als sie ein lautes Schnarchen hört.
Der Siebenschläfer ist eingeschlafen! Ella seufzt.
Vielleicht sollte sie auch schlafen?
Sie kuschelt sich eng an den Siebenschläfer und atmet ganz, ganz ruhig.
Atme fünf Mal tief ein und aus.
Wie fühlt sich das an?
Ella beruhigt sich ein bisschen.
Aber zum Schlafen ist sie leider immer noch viel zu traurig.
Ella krabbelt wieder nach draußen.
Sie fühlt sich erschöpft und ganz schrecklich einsam.
„Oje, oje!
Du siehst nicht glücklich aus“, sagt das Eichhörnchen.
„Wenn ich traurig bin, dann muss ich mich bewegen.
Und deswegen springe ich, so hoch ich kann!“
Kannst du das auch?
Hopse drei Mal in die Luft!
Kannst du das auch?
Hopse drei Mal in die Luft!
Ella ist eigentlich zu schlapp zum Springen.
Aber dann versucht sie doch einen kleinen Hopser.
Hüpf.
Und noch einen:
Hops. Und Hops! Hüpf! Hüpf!
Das gefällt ihr eigentlich ganz gut!
Das Eichhörnchen merkt gar nicht, dass Ella trotzdem noch Kummer hat, und springt einfach davon.
Traurig und verlassen setzt sich Ella auf den Boden.
„Oh, oh, oh“, sagt die Häsin.
„Dir geht es nicht gut und du brauchst Trost.
Hier, nimm meinen Kuschelhasen! Der hilft mir immer, wenn ich traurig bin.“
Ella drückt das Kuschelhäschen fest an sich.
Das fühlt sich zuerst sehr schön an!
Aber dann vermisst sie ihr eigenes Kuscheltier noch viel, viel mehr.
Es riecht ganz anders und ist noch weicher.
Da wird Ella wieder traurig und die Tränen fließen.
Ganz schnell holt das Hasenmädchen ein Taschentuch.
Kannst du Ellas Tränen wegtupfen?
Zum Glück kommt der Dachs vorbei.
„Wenn ich traurig bin, möchte ich gerne aufgemuntert werden“, singt er.
Drücke auf die Dachs-Nase.
Ui, nun zieht der Dachs eine Grimasse.
Das ist lustig! Ella muss ein bisschen glucksen.
Kannst du auch eine Grimasse machen?
Das hast du toll gemacht!
Guck, Ella versucht, ihre Traurigkeit wegzukichern.
Aber sie will immer noch nicht ganz verschwinden.
Da schleicht Ellas beste Freundin heran.
Sie sagt nichts und nimmt Ella einfach in den Arm.
Ella findet die Umarmung tröstlich und schnuppert am duftigen, fuchsfarbenen Fell.
Das ist genau das Richtige!
Streichele das Fell der Füchsin.
Plötzlich weiß Ella, wo ihr Kuscheltier sich verstecken könnte!
Schnell läuft Ella nach Hause.
Und ...
Klopfe kräftig an die Tür!
Da sind Ellas Eltern!
Papa hat Ellas liebstes, wunderbarstes Kuscheltier gefunden!
Was für ein großes Glück.
Da kullern wieder Tränen über Ellas Wangen – aber diesmal vor Freude!
Ella erzählt Mama und Papa, was sie alles erlebt hat.
Die beiden hören zu, nehmen Ella in den Arm, streichen ihr über das Köpfchen und halten sie einfach ganz, ganz fest.
Jetzt ist alles wieder gut!
Weißt du, wo sich Ellas Kuscheltier versteckt hatte?
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Es gibt einen Hinweis. Siehst du ihn?
Was hilft dir gegen Traurigkeit?
Ella fühlt sich erschöpft und lustlos, sie muss weinen, in ihrem Bauch breitet sich ein komisches Gefühl aus und sogar ihre Füße sind kalt: Ella ist traurig.
Das ist ganz normal. Wir alle haben mal Kummer oder empfinden Traurigkeit.
Wenn uns jemand oder etwas tröstet, löst sich die Traurigkeit wieder auf.
Das Wolfsmädchen findet Trost, wenn es ganz laut weint.
Der Siebenschläfer mummelt sich bei Traurigkeit ein und erzählt einem lieben Tier von seiner Not.
Das Eichhörnchen braucht Bewegung! Seine Traurigkeit verschwindet, wenn es hüpft und hopst.
Die Häsin drückt ihr Näschen an ihr liebstes Kuscheltier und lässt sich davon trösten.
Der Dachs möchte aufgemuntert werden und die Traurigkeit mit ganz viel Quatsch vertreiben .
Die Füchsin weiß, dass ihr eine lange, warme Umarmung guttut. Auch Ella findet es sehr tröstlich, einfach zu kuscheln und fest in den Arm genommen zu werden.
Und was hilft dir, wenn du traurig bist?
Male ein Bild!
Wenn du sehr, sehr lange traurig bist und dir gar nichts mehr Trost spenden kann, brauchst du Hilfe von einer Ärzt*in oder einer Therapeut*in.
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