Eine Geschichte von Regina Schwarz mit Illustrationen von Astrid Henn, erschienen bei Ravensburger
Ein Weihnachtsfest wünscht sich der Bär
schon bärenlange und so sehr.
Doch leider, leider, wie gemein,
andauernd schläft er vorher ein,
denn alle Bären halten brav
im Winter ihren Winterschlaf.
Jetzt heißt es, sich was überlegen:
Was hilft am besten wohl dagegen?
Zehn Wecker schleppt der Fuchs gleich ran.
Ob er denn damit helfen kann?
Zehn Wecker scheppern, klingeln los,
der Lärm ist wirklich riesengroß!
Die Höhle bebt. Was für ein Krach!
Die Eule fällt vor Schreck vom Dach.
Das Eichhörnchen plumpst von der Leiter.
Was macht der Bär? Schläft einfach weiter!
Die beiden horchen wie gebannt.
Wie laut er schnarcht! Oh, allerhand!
Der flinke Hase kommt gelaufen,
er atmet schwer und muss verschnaufen!
Warum wird denn der Bär nicht wach?
Der Hase denkt laut nach, seufzt: „Ach!“
Ihm fällt was ein und er ruft : „Halt,
wir duschen ihn, und zwar eiskalt!
Auf seinen Kopf kriegt er was drauf.
Wer weiß? Kann sein? Dann wacht er auf!“
Was tut der Bär? Zuckt kurz, macht: „Brumm!“
und dreht sich schnarchend einfach um,
bleibt liegen, als sei nichts gewesen.
Die Maus piepst: „Ich fress einen Besen,
wenn wir ihn heut noch wach bekommen.
Da liegt er ganz und gar benommen.
Ich muss ihn ordentlich mal rütteln,
ihn zwicken, zwacken und ihn schütteln.“
Der Bär ist pudelnass für zwei
und findet nichts, rein nichts dabei.
Er schnarcht, dass sich die Balken biegen.
Der Gute ist nicht wach zu kriegen.
Jetzt weiß die Eule einen Rat,
mit allen schreitet sie zur Tat.
Kommando los, 1, 2 und 3,
rauf auf die Karre mit Geschrei:
„Wir müssen ihn nach draußen bringen,
das dürfte uns doch wohl gelingen.
Für uns ist das ein Pappenstiel,
geschoben wiegt er nicht so viel.
Wir seifen ihn gleich ein mit Schnee.
Das wird ein Spaß ! Hurra! Juchhe!
Dann wird er wach, ich wette drauf.
Und macht vergnügt die Augen auf.“
Gesagt, getan! Raus in den Wald,
doch bald ist ihnen schrecklich kalt.
Sie bibbern allesamt und frieren
vom Kopf bis hin zu allen vieren.
Der viele, viele kalte Schnee
brennt an den Pfoten, tut so weh.
Und bitte schön, was macht der Bär?
Schläft weiter, als wenn gar nichts wär.
Der Hase schimpft empört: „Na, Leute!
Ich hab genug, mir reicht’s für heute.
Der Bär, der schafft mich, keine Frage.
Ich finde, er ist eine Plage.
Warum wird er nicht wach, warum?
Sind wir denn alle nur zu dumm?
Ach Freunde, da ist nichts zu machen,
das ist nun wirklich nicht zum Lachen,
wir bringen ihn zurück – oje,
noch einmal durch den hohen Schnee!
Gleich habe ich nur eines vor,
ich lege mich mal kurz aufs Ohr.“
Die Maus ist so unendlich schlapp,
sie sagt nicht „Piep", sie sagt nicht „Papp“.
Und wie kann es wohl anders sein?
„Uaaah!“ Auch sie schläft sofort ein.
So wie der Fuchs und wie die Eule
ganz ohne großes Nachtgeheule.
Das Eichhörnchen scheint zu verzagen,
es nickt fast ein, ihm knurrt der Magen.
Es will nur eins, will seine Ruh,
prompt fallen ihm die Augen zu.
Es liegt entspannt, schläft fest und brav,
der Puschelschwanz zuckt leicht im Schlaf
und kitzelt beide Bärentatzen,
die großen braunen, starken Pratzen.
Da macht es ZIP und ZAP und ZUCK –
der Bär steht auf mit einem Ruck.
Und Bärentrommel, Bärenkrach:
Mit einem Schlag sind alle wach.
„Frohe Weihnachten!"
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